Aufwachen und Unruhe fühlen
Viele meiner Patienten mit Angststörung berichten von einer sehr ausgeprägten inneren Unruhe. Diese Unruhe kann in ihrer Intensität variieren. Meistens ist sie morgens stärker als abends, jedoch wird sie oftmals über den ganzen Tag gespürt. Manchmal ganz intensiv und manchmal versteckter und subtiler. Diese innere Unruhe fühle sich für die Betroffenen auch zum Teil wie eine Übelkeit und/oder nach Schwindel an und kann auch Kopfschmerzen auslösen.
„Es ist als ob ich nirgends zur Ruhe komme und ständig das Gefühl habe, dass ich den Raum wechseln müsse“.
Dieser Zustand fördert dann wiederum Konzentrationsstörung und/oder Erschöpfung, was den Alltag teilweise stark beeinträchtigen kann. Das Ganze liegt an dem Hormon Cortisol. Cortisol ist das Stresshormon, welches in der Nebenniere produziert wird und den Körper aktiv und leistungsbereit macht. Der Körper schaltet dann von dem Ruhemodus in den Fokusmodus (Kampf/Flucht) um. In der Nacht, während Du schläfst ist Dein Cortisolspiegel sehr niedrig, weil Dein Körper sich erholt und schläft. Am Morgen beginnt Dein Körper dann wieder „hochzufahren“ und auch Cortisol auszuschütten. Die erste Crux ist, dass Menschen mit einer ausgeprägten Angst häufig ein gesteigertes Körperempfinden („…ist auch alles ok mit mir“) haben und sehr genau und aufmerksam Körperveränderung beobachten („…nicht, dass das etwas Schlimmes ist“). Zum anderen führen körperliche Missempfindungen und Veränderungen dann zu Angst und Unbehagen, was wiederum die Missempfindungen steigert und ein Teufelskreis beginnt: Die Angst vor der Körperreaktion löst wiederum Angst aus und die Körperreaktion nimmt zu, was mehr Angst macht usw…
Oft entsteht sie aus einer Mischung aus einer ungesünderen Lebensführung (schlechte/keine ausreichende Ernährung, Stress) und sorgenbehafteten Gedanken.
Was tun?
Zu aller erst: Beruhige Dich gedanklich! Mach Dir bewusst, dass das ein normaler körperlicher Vorgang ist, der sich verschlimmert, wenn wir ihn noch mit Angstgedanken „befeuern“. Danach solltest Du Dir bewusstwerden, wann die Unruhe auftritt.
- Gibt es eine Tageszeit, bei der sie stärker ist?
- In welchen Situationen ist sie besonders stark?
- Zu welcher Tätigkeit merkst Du sie am stärksten?
- Gibt es Ausnahmen, also Momente in du sie weniger intensiv wahrnimmst?
Dann solltest Du damit beginnen, zu protokollieren, welche Gedanken Du tatsächlich in den Situationen über Dich denkst.
Falls Du ein Gedankenprotokoll möchtest, dann schreibe mir gern eine Nachricht!
Alles Gute und bleib mutig!
Gregor Röpnack