Emotionale Abgrenzung
Während meiner letzten Themenzentrierten Interkation (einer Großgruppe mit allen Rehabilitanden) kam das Thema der Entwicklung psychischer Störungen auf.
In diesem Beitrag möchte ich etwas Licht ins Dunkle bringen, obwohl ich mich mit diesem Vortrag meistens nicht besonders beliebt bei den Rehabilitanden mache.
Wenn wir auf die Welt kommen, sind wir eine Entwicklungsbaustelle. Nichts in unserem Körper ist fertig. Auch unser Gehirn ist nur teilweise entwickelt. Bereiche wie zum Beispiel der Neocortex sind noch ehr furchenlos und gallertartig in unserem Kopf.
Weil das so ist, haben die meisten Menschen ihre ersten Erinnerungen zwischen dem zweiten und dem vierten Lebensjahr. Das bedeutet jedoch nicht, dass unser Gehirn nicht schon vorher Eindrücke gesammelt und sich an seine Umgebung angepasst hat.
Wir spüren als Babys, als Kleinkinder, als Kinder und als Jugendliche, ob wir bedingungslos von unseren Eltern angenommen wurden „ich werde einfach geliebt, weil ich da bin“ (das bedeutet nicht, dass man nicht auch begrenzt werden durfte. Kinder brauchen Begrenzungen, um sich gesund zu entwickeln).
Oder, ob wir für Zuneigung etwas leisten mussten. Diese Leistung kann zum Beispiel sein: „sei brav, sei still, sei höflich, sei nicht böse/wütend/traurig“ etc.
Und hier liegt meistens die Ursache für Störungen im Erwachsenenalter. Das bedeutet nicht, dass Deine Eltern eine „Schuld“ haben an irgendetwas. Aber es gibt Verantwortlichkeiten, die häufig in einer überfordernden und/oder vernachlässigenden Erziehung liegen.
Im nächsten Beitrag werde ich auf dieses Thema weiter eingehen.
Falls Du Fragen diesbezüglich hast: Schreib mir gern!
Gregor Röpnack