„Ich kann es gar nicht richtig beschreiben, aber ich fühle mich in Menschenmengen einfach unsicher“
Es ist normal, dass uns größere (…vor allem fremde) Menschenansammlungen nervös machen und wir uns im ersten Moment unsicherer fühlen. Deshalb trinken viele Menschen Alkohol bei Festivitäten, dieser wirkt angstlösend und lässt sie enthemmter auftreten. Es ist jedoch nicht praktikable oder gesellschaftlich angesehen jeden Tag Alkohol zu trinken, um mit den Anforderungen des täglichen Lebens umzugehen. Denn auch wenn wir einkaufen gehen oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren wollen, sehen wir uns mit Ansammlungen von Menschen konfrontiert.
Jeder Mensch nimmt Emotionen unterschiedlich stark wahr. Es gibt Menschen, die negative Emotionen stärker wahrnehmen und länger brauchen, bis sie wieder auf einem angenehmen Gelassenheitsgrad angekommen sind.
So können Menschenansammlungen für schüchternere Menschen sehr unangenehme körperliche Symptome, wie zum Beispiel: Herzrasen, starkes Schwitzen, Kniezittern, Beklemmungsempfinden in der Brust oder starke Übelkeit, auslösen.
Wenn die körperlichen Symptome als derartig überwältigend und unangenehm wahrgenommen werden, kann sich die Nervosität auch zur Angst ausweiten.
Dann passiert es häufig, dass die Betroffenen (…oftmals unbewusst) damit beginnen, sich den stressauslösenden Situationen zu entziehen. Wenn der Supermarkt zu den Hauptzeiten zu voll ist, dann werden die Zeiten kurz vor Ladenschluss anvisiert. Wenn die Bahn oder der Bus zu voll ist, dann wird gewartet, bis eine passende Bahn/Bus eintrifft.
Diese Form der Bewältigung nennt sich „Vermeidung“. Das schlimme ist, dass das Vermeidungsverhalten sich häufig ebenfalls ausweitet. Die Einkaufszeiten werden immer später, es gibt Tage an denen es gar nicht geht; die Wartezeiten an den Haltestellen wird immer länger, falls die Haltestellen nicht viel zu voll sind.
Um wieder mehr Lebensqualität zu gewinnen gilt es dann das Vermeidungsverhalten wieder loszuwerden und zu reduzieren. Dies funktioniert am besten mit Konfrontation. Eine Konfrontation kann auch geplant und vergleichsweise behutsam stattfinden, um langfristig die Angst zu überwinden und das Vermeidungsverhalten wieder zu verhindern.
Kennst Du Vermeidungsverhalten aus Deinem Alltag?
Wenn ja, schreibe mir gerne welches!
Herzliche Grüße
Euer Gregor Röpnack